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Mein Indisches Palmblatt

Aktualisiert: 19. Sept. 2022

Hast du schon einmal etwas vom Palmblattlesen (engl.: Palm Leaf Reading) gehört? Lass dich für eine kurze Weile in diese Welt entführen.


Fotos: Palmblatt von Sabine Stix - Indian Palm Leaf Reading vom 22.07.2022 (Photocredit: IPLR)


Auf dem Palmblatt eines langjährigen Yogaschülers, Q., stand die Information geschrieben, dass er das Palmblattlesen in die Welt bringen soll.


Kann es so etwas geben? Ich war verblüfft! Q. erkannte seine Aufgabe und gründete gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Emese das "Indian Palm Leaf Reading Institute", das Palmblattlesungen professionell organisiert und diese online für jeden zugänglich macht. Er erzählte mir davon bei einem Gespräch. Ich war sehr neugierig und suchte gleich nach Informationen und Videos, um zu sehen, wie das abläuft. Er bot mir an, mich für die Rolle des Moderators zu trainieren. Ein Moderator ist jemand, der den sogenannten "Seeker" (zu deutsch: "Suchenden") unterstützend durch den ganzen Prozess begleitet. Ich willigte ein. "It's not Rocket Science", sagte er grinsend und schmiss mich auch bald ins sprichwörtlich kalte Wasser . . . Meine erste Reading Moderation mit ihm im Hintergrund als Supervisor fühlte sich wie meine erste zu unterrichtende Yogastunde an: Mein Herz schlug bis zum Hals, so aufgeregt war ich.


Ein wenig Herzklopfen ist auch heute noch jedes mal dabei. Wird mit der Internetverbindung der Teilnehmer alles gut klappen? Werden wir das Palmblatt finden? Ich liebe es. Ich liebe die Rolle des Moderators, die eigentlich keine "Rolle" ist sondern eine wundervolle Aufgabe, in der ich einfach so bin, wie ich bin und das mache, was ich gerne mache: Menschen begleiten. Es ist jedes mal aufs Neue ein Erlebnis bei einem Reading dabei zu sein und damit anderen Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen.


Ende Juli war es dann für mich soweit - ich wollte sehen, ob es auch für mich ein Palmblatt gibt. Und ja, es gab eines. Und trotz der vielen Readings, die ich zuvor begleiten durfte, das eigene Reading ist doch etwas ganz anderes, etwas besonderes.


Q. hat mich bei meinem Reading als Moderator begleitet und insgeheim sandte ich ans Universum den Wunsch, das Reading mit meinem "Lieblingsteam" haben zu dürfen und ließ diesen los. Ich dachte, wenn es schon mit dem Parkplatzwünschen klappt, dann vielleicht ja auch in diesem Fall! Ich war so überwältigt, dass auf der anderen Seite, im indischen Office in Chidabaram genau dieses Team für mein Reading wartete. (Anm.: es gibt wie überall auch dort einen Dienstplan. Als Moderator kennt man diesen jedoch nicht. Man weiß erst mit welchen Teammitgliedern man arbeitet, wenn die Online-Verbindung hergestellt ist und man sich sieht.) Ich war so überwältigt, dass ich fast zu weinen begann. Das Universum hatte reagiert, so, wie es das immer tut. Es war so schön auch das Lächeln der Kollegen zu sehen, weil sie ja auch nicht wussten, dass es mein Reading ist. Sie hatten lediglich meinen Daumenabdruck - dazu wirst du später noch lesen. Ich denke, du kannst dir vorstellen, wie unglaublich berührend dieser ganze Prozess für mich begann . . .


Was steckt hinter diesem Prozess und wie läuft er ab?

Beim Palmblattlesen spricht man auch von Nadi Astrologie oder Seelen Astrologie. Die Legende besagt, dass vor 2000 bis 3000 Jahren die großen Weisen, die sogenannten Maharishis, auf Palmblättern Nachrichten für Millionen von Seelen schrieben, die genau dann gelesen werden sollen, wenn einem diese Information bezüglich seines Lebens(ver)laufes aus der Akashakronik erreichen soll. Keinen Tag früher oder später. Sie schrieben diese Nachrichten auf trockene Palmblätter, da es keine andere Möglichkeit gab, diese Informationen zu bewahren.



Die Blätter wurden in Bündel zusammengefasst und in Archiven und Bibliotheken in Tamil Nadu (südlichster Staat Indiens) aufbewahrt. Geschrieben sind sie in Alt-Tamil, auch Grantha genannt. Angeblich ist diese Sprache sogar älter als Sanskrit. Es ist eine klangbasierte Sprache, die in Symbolen und einer poetischen Form geschrieben ist - ähnlich dem Chinesischen Mandarin - , denn nur so kann all die Information auf diesem kleinen Blatt Platz finden. (siehe Bild oben; Quelle: Indian Palm Leaf Reading Institute). Unglaublich, nicht wahr?


Es gibt weder eine Schule noch ein Studium, um die Kunst des Palmblattlesens zu erlernen. Man muss einen Guru finden, der sein Wissen teilen möchte. Für gewöhnlich wird man in eine solche Dynastie hineingeboren und das Wissen wird von Generation zu Generation weitergegeben. Das Training, um ein Reader (Palmblattleser) zu werden dauert fünf bis sieben Jahre. Dazu muss man nicht nur Alt-Tamil beherrschen sondern auch vedische Astrologie, Numerologie, Ayurveda, Gemmologie, die 5-Elemente-Lehre und auch die Identifikation der Daumenabdrucke.


Dein Daumenabdruck - der genetische Abdruck deiner Seele


Damit das persönliche Palmblatt des Suchenden erst einmal gefunden werden kann, braucht der Palmblattleser deinen Daumenabdruck. Damit macht er sich auf die Suche nach einem sogenannten Bündel, das den Daumenabdruck enthält. Alle Palmblätter in einem Bündel entsprechen der gleichen Seelenfamilie und doch kennt man sich nicht und ist auch nicht verwandt. Kannst du den "Zauber", der dem innewohnt, spüren? Wie wunderbar allein schon der Gedanke, dass es eine Seelenfamilie gibt, von der jeder einen sehr ähnlichen Lebensverlauf wie dem seinen hat.


Um das persönliche Palmblatt aus dem Bündel ausfindig zu machen, braucht es den sogenannten "Matching-Prozess", einen Informationsabgleich. Dabei liest der Reader aus dem Palmblatt vor, was ihm gerade in diesem Augenblick als wichtig erscheint und der Suchende antwortet nur mit ja oder nein, je nachdem, ob die Aussage zutrifft oder nicht. Das jeweilige Blatt wird beiseite gelegt, sobald eine Aussage nicht zutrifft. Erst, wenn alle Aussagen mit "ja" beantwortet sind, kann eine Palmblattlesung stattfinden. Anderenfalls ist es ja nicht dein Blatt. Dazu muss man auch wissen, dass der Palmblattleser keinerlei Informationen von einem hat, mit Ausnahme des Daumenabdruckes und des Geschlechts, das durch den Daumenabdruck erkennbar ist. Frauen geben den linken, Männer den rechten Daumenabdruck zur Suche des Blattes ab.


Der Gänsehaut-Moment

Der Reader liest dir deinen Namen, den Namen deiner Eltern, dein Geburtsdatum, die Geburtszeit und den Wochentag an dem du geboren wurdest vor. Er identifiziert in vielen Fällen den Namen des aktuellen Partners oder Ex-Partners, sagt dir, wieviele Kinder du hast inklusive ihres Geschlechts, nennt die Anzahl deiner Geschwister und ihr Geschlecht. Alles das steht auf einem Palmblatt, das vor vielen tausendenden von Jahren für dich und für genau diesen Zeitpunkt geschrieben wurde! In diesem Moment besteht kein Zweifel mehr, dass es sich um dein Blatt handelt. Klingt unglaublich? Ist es auch. Es ist ein Moment, der einem Gänsehaut oder durchaus auch feuchte Augen bescheren kann. Es ist einfach unbeschreiblich und einzigartig.


Nach dem erfolgreichen Matching erfolgt dann der eigentliche Teil: das Lesen des Palmblattes. Du erfährst zu Beginn den Namen des Maharshi, der dein Palmblatt geschrieben hat und zu welcher Gottheit er meditierte, um diese Kraft zu erhalten. Dann wird dir der Name deines Daumenabruckes erklärt. Er bildet die Basis und hilft dir zu verstehen, warum die Dinge in deinem Leben so sind, wie sie sind. Ich kann nur sagen, der Name meines Daumenabdruckes trifft den Nagel auf den Kopf und als ich hörte, dass er aus vier Teilen bestehet, was eher selten ist, war ich unglaublich gerührt, vor allem auch weil es so ein schöner Name ist und ich mich damit wirklich identifizieren kann: Oru Mani - Vari Vatta - Ven Malar - Vaguda. Die Erklärung dazu würde allerdings den Rahmen hier sprengen.


Ein Daumenabdruck hat auch Energiepunkte, für gewöhnlich drei - sie repräsentieren die Gesamtheit deines Lebens. Dazu gehören zum Beispiel Familienleben, Gesundheit, Geld, Beziehungen und so weiter. Die Energiepunkte können offen sein, dann läuft alles gut. Oder sie sind ein wenig oder ganz blockiert. Was meine Energiepunkte betrifft: ich habe noch einiges zu tun!


Die gute Nachricht


Eine Palmblattlesung bietet einem die Möglichkeit, bessere Energien in sein Leben einzuladen, um Blockaden zu lösen und das Leben insgesamt zu verbessern. Du erfährst während des Readings die guten, die weniger guten aber auch die ganz schlechten Dinge. Nichts wird ausgelassen. Es liegt an ein einem selbst, die guten Energien zu nutzen. Die weniger guten können mithilfe von sogenannten Poojas angehoben werden. Poojas sind Übungen zum Drehen der Energien. Wichtig zu bedenken ist, dass wir immer unseren freien Willen haben und nichts in Stein gemeißelt ist. Wir gestalten unser Leben selbst durch unsere Handlungen und Nichthandlungen, Gedanken, Glaubenssysteme, . . .


Für jeden Bereich, der wenig Energie oder eine Blockade aufweist, steht auf dem Palmblatt ein Pooja. Du kannst es dir wie ein Heilmittel auf einem Rezept vorstellen, das du erhältst. Was du damit machst, also ob du die Medizin nutzt oder das Rezept wegwirfst, bleibt dir überlassen. Poojas sind als eine Hausaufgabe nach dem Reading gedacht. Sie gehören genau in der Abfolge eingehalten, wie Medizin, die man nimmt. Auf dem Palmblatt steht genau angegeben, wann was wie oft zu tun ist, um bestehende Blockaden zu lösen und die Energien wieder ins Fließen zu bringen. Mein "Rezept" dazu ist ein längeres.


Eine Informationsflut, dein Leben.


Das Reading ist wie ein nicht abreißender Informationsfluss. Du hörst von deinem vedischen Geburtsstern und es werden dir dessen Eigenschaften erklärt, die wiederum viel über dich aussagen. Weiters werden die vedische und westliche Astrologie gegenübergestellt. Die vedische Astrologie beispielsweise ist Mond-basiert während uns im Westen die Sonne als Basis dient. Die Einbindung der Astrologie in das Palmblattlesen ist insofern wichtig, weil auch Planten einen Einfluss auf unser Leben haben. Für mich war es auch sehr interessant zu lernen, dass es in der vedischen Astrologie sogenannte Schattenplaneten gibt. Sie sind nur durch ihre Energie präsent, können aber großes bewirken. Wenn wir "Saturn" hören, wissen wir, es ist für gewöhnlich eine intensive, herausfordernde Zeit. So ist es bei den beiden Schattenplaneten Rahu und Ketu. Sie lassen uns lernen und machen uns stark.


Du erhältst ein Reading über dein gesamtes Leben. Es deckt allen Bereiche ab (Gesundheit, Karriere, Familie, Spiritualität, Geld, . . . ). In Kombination mit deiner Tagesenergie zum Zeitpunkt des Readings erhältst du einen möglichen Verlauf deines Lebens in detaillierten Abschnitten von zwei bis drei Jahren, vom aktuellen Zeitpunkt bis entweder zum Lebensende oder bis keine Information mehr auf dem Palmblatt geschrieben steht. Alles, was du über dich und den Nukleus deiner Familie (das sind Eltern, Geschwister, Kinder, Enkelkinder, Partner) wissen möchtest und in der Palmblattlesung nicht ohnedies schon beantwortet wurde oder etwas für dich unklar war, kannst du fragen.


Für den Fall du ein schwerwiegendes Karma haben solltest, gibt es im Anschluss auch ein Karma-Reading, in dem du alles über deine vorherige Inkarnation erfährst. Ich hatte keines, obwohl mich das total interessiert hätte, was in meinem vorigen Leben so alles abging! Meine kleinen Karmapunkte sind durch mein Handeln abgearbeitet und um positives Karma zu sammeln, stehe ich weiter im Dienste der Gemeinschaft.


Aber das war noch nicht alles. Du erfährst außerdem deine Glückszahlen, Glückstage (mein Reading fand übrigens an einem meiner Glückstage statt - was für ein "Zufall" . . . ), für dich günstige Himmelsrichtungen, deine dich stärkenden Elemente sowie Glücksheilsteine, die dich in Entscheidungsfindungen und wichtigen Momenten unterstützen können.


Und damit du während des Prozesses nicht alles mitschreiben musst, bekommst du eine Aufzeichnung deines Readings zugeschickt, um es dir in Ruhe nochmals ansehen zu können. Ebenso erhältst du das Chat-Protokoll, in dem der Übersetzer alles Wichtige hineinschreibt.


Warum ich selbst ein Reading haben wollte?


Für mich war es bedeutend zu erfahren, dass ich auf dem richtigen Weg bin, mit dem, was ich tue und wie ich die Menschen unterstützen kann.

Daher werde ich euch freudvoll mit allem, was in meiner Macht steht, weiterhin begleiten, euch das Leben schöner machen. Und zwar so lange, bis ich selbst nicht mehr kann . . . Intuitiv war das für mich schon lange klar - ich habe mich nie in "Pension" gehen sehen.


Fragen


Ich hatte mir zu meinem Reading vorab einige Fragen notiert und eigentlich wurden sie alle schon während des Prozesses beantwortet. Auf meinem Palmblatt standen sogar Hinweise zu einer mich unterstützenden Ernährung. Und ich durfte erfahren, dass ich gemäß Hindutraditionen, mein letztes Leben auf diesem Planeten lebe, das es lernend zu erfahren gilt. Natürlich kann die Seele dennoch wieder hierher zurückkehren, wenn der Seelenplan es so vorsieht . . . Die Erfahrung zeigt, dass meist jene Menschen nach ihrem Palmblatt suchen, die sich in ihrem vorletzten oder letzten weltlichen Leben befinden. Deshalb auch der Begriff "Suchender" (Seeker), denn der Suchende möchte den bestmöglichen Abschluss und ein gutes Karma für sein irdisches Leben, um Moksha (das Streben nach Erlösung) zu erreichen.


Bist du auch ein Suchender? Fühlst du dich auch angesprochen, nach deinem Palmblatt zu suchen?


Wenn du mehr über das Palmblattlesen wissen möchtest findest du hier einige Links zu Quellen und Informationen:

Noch mehr Fragen?

Zum Palmblattlesen oder zur Funktion des Moderators? Dann schreib mir gerne!


Oder über mich, dann schau dich auf meiner Website um.


Guruthan - Danksagung

Guruthan ist ein Teil der Poojas und bedeutet unter anderem "Respekt und Dankbarkeit zeigen". An dieser Stelle geht mein Dank geht an meine liebe Kollegin Miruna Mihailescu, die mich mit unserem langjährigen Yogaschüler Q. zu diesem Thema vernetzte. (Durch's Reden kommen d' Leut' z'am'!) Dank geht auch an das gesamte Team des Indian Palm Leaf Reading Institutes, insbesondere an Dr. Q, der mich ins Team geholt hat und durch die Umsetzung seiner Aufgabe, das Palmblattlesen zu verbreiten, mir und vielen anderen bisher ein Reading ermöglichte.


Mika Nandri. (i. e. "vielen Dank." in Tamil)


Herzlichst,









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