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Sehr geehrter Herr Bundespräsident,



sehr geehrter Herr Van der Bellen,


Sie haben bestimmt viel Post zum aktuellen Thema, daher möchte ich versuchen, mich kurz zu fassen. In den letzten beiden Jahren durfte ich aufgrund der Corona Krise vieles durchleben: Diffamierung, Ausgrenzung, Kündigung von Auf- und Verträgen und vieles mehr - die ganze breite Palette.


Mein Leben und Wirken in verschiedenen Teilen der Welt gaben mir einen wunderbaren Einblick in fremde Kulturen und Gegebenheiten. Die Erfahrungen waren oft sehr emotional und herzzerreißend. Dennoch, eines hat mich immer begleitet: Die Herzenswärme und der Zusammenhalt der Menschen. Etwas, das ich, besonders heute, in vielerlei Hinsicht in dieser Form vermisse. Ich frage mich, wann diese Attribute, diese Werte in Österreich verloren gingen, sodass ihr Fehlen in der jetzigen Zeit schonungslos für jeden sichtbar wurden und sind.


Meine Erlebnisse und Erfahrungen, gesammelt bei Reisen und meinem Leben im Ausland (Verbreitung von Angst, Verrat, Polizei- und Militärgewalt, Zurückhalten von Informationen, Unterdrückung der Meinungsfreiheit, . . . ) erscheinen mir im Nachhinein, also heute, eine Vorbereitung auf das zu sein, was uns die letzten beiden Jahre bereits begleitet. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass das neutrale, demokratische Österreich so dermaßen gespaltet und herausgefordert wird.


Ich erinnere mich noch an den Wahlkampf zur Bundespräsidentenwahl im Jahr 2016, als Herr Hofer sinngemäß sagte: "Sie werden sich noch wundern, was alles geht."


Es machte mir Angst. Es machte mir Angst, möglicherweise meine (Grund)Rechte als Mensch zu verlieren. Ich kannte und kenne Menschen die für eine (ausländerfeindliche) Ausgrenzungspolitik der FPÖ stehen/standen. - dieser kann und möchte ich mich nicht anschließen.


Ich bemühe mich daher immer um Diskurs, um andere Menschen in ihren Beweggründen zu verstehen. Ich habe inzwischen den Eindruck gewonnen, dass der der Bevölkerung vorgelebte Nicht-Diskurs in der Gesellschaft Schule macht und eine Spaltung dieser erst ermöglicht hat. Gleichzeitig verstehe ich den politischen Wandel, die Verschiebungen der Werte von Rechts, Mitte und Links nicht mehr.


Ich hatte Ihnen vertraut und Sie gewählt.


Heute stehe ich vor der gleichen Angst, wie damals.


In mir stellt sich die Frage, wie wohl - angesichts der Tatsache, dass sich aus meiner Wahrnehmung nur zwei Parteien für eine "andere Wahrheit" einsetzen - ihre Entscheidung hinsichtlich des Gesetzes zur Impfpflicht ausfallen wird.


Mein Instinkt sagte mir zu Beginn der Krise, dass hier etwas nicht stimmt. Ich hatte dem Bauchgefühl misstraut und meine Ratio eingeschaltet. Wie bestimmt die meisten, die sich um die aktuelle Situation sorgen, habe ich meine "Hausaufgaben" - eine Holschuld, die ich meine als Bürger zu haben -, gemacht. Ich habe die Maßnahmen-/Verordnungen und die Gesetzesentwürfe verfolgt und gelesen und kann deren Umsetzung aufgrund vielseitig recherchierter Fakten und Zahlen nicht als gerechtfertigt sehen, so sehr ich mich auch bemühe. Ebenso ist mir unklar, warum Menschen, die sich die Mühe machen, Zahlen, Daten und Fakten richtig in der Öffentlichkeit darzustellen, diffamiert und bedroht werden. Dass Menschen mundtot gemacht werden, weil ein Diskurs unerwünscht ist. Es ist mir unklar, warum in Medien meist ausschließlich einseitig berichtet wird und wie es möglich ist, dass Meinungsfreiheit in diesem Land zensiert und zu einem "Verbrechen" wurde. Wie ist es möglich, dass Gesundheit mittlerweile ein "Strafdelikt" ist? Es ist mir unklar, warum zu für den Notfall zugelassenen Substanzen keine alternativen Behandlungsformen zugelassen beziehungsweise eingesetzt werden; und warum (Steuer)Gelder nicht dafür verwendet werden, die Menschen zu informieren, wie sie präventiv gesund bleiben, sie zu monitoren und einen Anreiz zu schaffen, ihr Immunsystem auf natürliche Art und Weise zu stärken und/oder intakt zu halten. Es gäbe viele sinnvolle Einsatzmöglichkeiten der Steuergelder, auch abseits des Gesundheitsbereiches in der Sozialpolitik.


Es ist mir bewusst, dass es in dieser Krise um den Schutz des Menschen geht, jedoch fühle ich mich persönlich damit nicht geschützt. Ganz im Gegenteil, ich fühle mich bedroht: In der Möglichkeit meine Selbstständigkeit/meine Berufung wieder frei leben zu können, damit meine Lebenshaltungskosten wieder decken zu können. Ich fühle mich in der Möglichkeit bedroht, mich künftig frei (auch über Grenzen hinaus) bewegen zu können; Ich fühle mich in der Möglichkeit beschnitten, einen Arzt meiner Wahl aufsuchen zu können, der mich individuell(!) berät, anstatt auferlegten Normen zu folgen sowie - last but not least - selbstbestimmt darüber entscheiden zu dürfen, was meinem Körper gut tut, ohne mit rechtlichen Konsequenzen rechnen zu müssen.


Mit Aufgezähltem bin ich eine unter vielen, die gleich fühlen und denken, wie ich. Ich werde weiterhin alle mir (noch) zur Verfügung stehenden demokratischen Mittel nutzen um weiterhin für die Rechte der Menschen und vor allem für die (Offenlegung der) Wahrheit einzustehen.


Ich bin überzeugt, die Entscheidung, die Sie zu treffen haben, ist keine leichte für Sie. Dennoch: Sie haben es letzten Endes in Ihrer Hand, dem Blatt eine positive Wendung zu geben. Es gibt in mir eine Hoffnung, dass Sie aus Ihrem Herzen entscheiden; Sich für die Menschen und für ihre Rechte entscheiden; Für ein Miteinander; Gegen eine (meines Erachtens leider immer noch) korrupte Politik.


Ich danke Ihnen vielmals, dass Sie sich die Zeit für meine Zeilen genommen haben, die nun doch etwas länger ausfielen. Mögen sie Sie berühren und positiv in Ihre Entscheidung einfließen.


Herzlichst,

Sabine Stix


 

Das war mein Brief an den Bundespräsidenten Anfang Jänner 2022. Er hätte bestimmt besser geschrieben/formuliert werden können. Dennoch denke ich, dass ich das, was ich zum Ausdruck bringen wollte, vermitteln konnte. Auch falls der Brief von ihm nicht gelesen wurde, falls er "nichts" bewirken sollte, ich habe es zumindest versucht. Und genau darum geht es.


Meine Botschaft: Jeder Einzelne kann etwas bewirken, wenn wir im Miteinander und Füreinander denken, handeln und gestalten. Wir Einzelne sind viele. Diese Zeit zeigt es.


Die Zeit ist reif für mehr Herz und Menschlichkeit, für die Heimkehr zu unserer Essenz.


Herzlichst,




(Fotoausschnitt/Quelle: www.bundespraesident.at/kontakt)

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